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Tierwohl-Photovoltaik

Mit einer Idee zu einem der größten dezentralen Energieversorger Deutschlands
Tiere unter Solarmodulen Photovoltaik kann mehr als Strom: Schweine und Hühner nutzen den Schatten der Module als Schutz vor Hitze und Wetter.
Doppelte Nutzung Durch PV-Anlagen auf Weide- und Ackerflächen entstehen neue Einkommensquellen für Landwirt:innen – ohne die landwirtschaftliche Nutzung einzuschränken.
Energie aus der Region Dezentrale Strommodelle wie bei Münch Energie binden Landwirt:innen, Gemeinden und Haushalte direkt ein – mit regionalem Mehrwert.

Eigentlich suchte er nach einer Möglichkeit, die landwirtschaftliche Rente seiner Eltern aufzubessern. Dabei entwickelte Mario Münch eine smarte Energiesparlösung, von der Landwirte, Unternehmen, Kommunen, die Gesellschaft und sogar Nutztiere Vorteile haben

„Wir brauchen das Land für unsere Schweine, aber wir wollten auch ein Teil der Energiewende sein.“

Landwirt Ben Berthold

Freilandschweine unter Solarmodulen

Im Sommer spenden die Solarmodule Schatten und schützen vor Hitze, bei schlechtem Wetter vor Regen: Die Freilandschweine von Ben Berthold profitieren von der auf einer 23 Hektar großen Weide hochaufgeständerten Photovoltaik-Anlage. „Durch die Solaranlage haben die Tiere die Möglichkeit, im Sommer unter der Anlage zu liegen, sich auszuruhen, ohne in der vollen Hitze zu sein“, erzählt der Kulmbacher Landwirt.

Landwirt Ben Berthold setzt auf Tierwohl und Sonnenstrom – seine Schweine weiden unter PV-Modulen, die Energie liefern und Schatten spenden. Foto: Münch Energie

Berthold, der seine Tiere selber schlachtet und verarbeitet, hatte schon seit langem den Wunsch, seine Weide doppelt zu nutzen. Als er von dem TierwohlPV®-Konzept hörte, setzte er sich mit dem Unternehmen Münch Energie in Verbindung. „Wir brauchen das Land für unsere Schweine, aber wir wollten auch ein Teil der Energiewende sein. Dass der Strom, den wir alle benötigen, auch durch die Sonne erzeugt wird, hat für uns Sinn gemacht, aber wir wollten die Fläche auf jeden Fall auch für die Tiere erhalten,“ beschreibt der Landwirt, der von der Firma Münch eine jährliche Pacht erhält.

„Alle Bürger, die Industrie und Gemeinden müssen umfassend in ein Energiekonzept mit einbezogen werden,[…]“

Mario Münch, Inhaber von Münch Energie

Wie PV-Anlagen Nutztiere schützen

Der Biohof Hanna verpachtet vier Hektar Land an das dezentrale Energieunternehmen aus dem oberfränkischen Rugendorf. Mit dem Strom werden 750 Haushalte versorgt, und die Haltung der Biohühner auf dem Feld ist trotz der aufgestellten PV-Anlage ohne Einschränkung möglich. Mehr noch: Die PV-Module schützen die Hühner vor Greifvogelangriffen.

Hühner finden unter den PV-Modulen Schutz vor Sonne, Regen – und Greifvögeln. Foto: Münch Energie

Neben dem TierwohlPV®-Doppelnutzungskonzept für Landwirte bietet das Unternehmen über seinen Stromanbieter grüüün Ökostrom-Lösungen für Kommunen und deren Bürger mit mindestens zehnjährigen Energiepreisgarantien und rund 18-prozentigen Preiseinsparungen. Auch für die Industrie gibt es attraktive individuelle Energieprogramme mit hohen Ersparnissen. „Unsere Intention ist, maximalen Mehrwert für Regionen zu schaffen und die Wertschöpfung auch vor Ort zu belassen“, erklärt Mario Münch sein Geschäftsmodell. „Da wir zu Einhundertprozent Eigentümer geführt sind, verzichten wir in vielen Fällen auch bewusst auf die Gewinnmaximierung, wie mit unserem Stromanbieter grüüün, und fokussieren uns vielmehr auf die Vorteile, die wir für jeden einzelnen aber auch für die Umwelt und ganze Regionen schaffen können.“


Mario Münch, Inhaber von Münch Energie

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Heute arbeiten über 130 Mitarbeiter für Mario Münch, der mit seinem Unternehmen Energieprojekte für 500.000 Bürger realisiert. Sein erklärtes Ziel: „Alle Bürger, die Industrie und Gemeinden müssen umfassend in ein Energiekonzept mit einbezogen werden, damit es einen maximalen Mehrwert bringt. Der Wandel der Energieversorgung findet statt, und genau diesen Moment können wir nutzen, um die Wertschöpfung breit zu verteilen, anstatt sie in den Händen weniger zu lassen.“

Die Idee des gelernten Elektrotechnikers war ursprünglich, mit dem Bau einer Freiland-Photovoltaik-Anlage die landwirtschaftliche Rente seiner Eltern aufzubessern. Um die Investition von mehreren Hunderttausend Euro realisieren zu können, verpfändete die Familie 2004 ihren Bauernhof, der seit rund 350 Jahren im Familienbesitz ist. Ein großes Risiko. Aber die innovative Anlage, die eine Doppelnutzung der Flächen ermöglichte, zog viele interessierte Landwirte an. „Durch die langfristige Ausrichtung und die wetterunabhängigen Einnahmequellen bekommen Landwirte durch unser Konzept ein separates Standbein mit sicheren Erträgen. Diese schaffen die Freiheit, sich wieder mehr auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und zum Beispiel in Tierwohl und Umweltschutz zu investieren“, erläutert der Vater von drei Kindern.

Mehr Umweltschutz, mehr Sicherheit, niedrige Energiekosten

Ein einfaches System: Oben Sonne, unten Tiere oder Obstbäume und andere Kulturen wie Weizen. So werden die landwirtschaftlichen Flächen doppelt genutzt. „Für Landwirte ist der Schritt mit einer deutlichen Zunahme an Sicherheit verbunden, denn neben den Erträgen der weiterhin stattfindenden landwirtschaftlichen Nutzung entstehen mit der Verpachtung an uns stabile Einnahmen für Jahrzehnte. Das ermöglicht ihnen langfristige Investments und strategische Planungen und damit eine gesteigerte Unabhängigkeit vom Weltmarkt und dem Wetter“, sagt der Unternehmer. Sein Wunsch ist, dass Landwirte die Gesellschaft mit Lebensmitteln und mit Energie versorgen. Auf diese Weise ist eine zukunftsfähige Bewirtschaftung der Felder ohne den Druck möglich, den deutsche Landwirte von internationalen Märkten durch Billigpreisangebote zu spüren bekommen. „Ich bin sicher, dass die Innovationskraft der deutschen Landwirtschaft neue Wege finden wird.“

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