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Rückverfolgung von Fleisch

Woher kommt mein Fleisch? DNA TraceBack gibt Auskunft
Vom Stall in den Supermarkt Mit DNA TraceBack lässt sich die Herkunft von Fleisch bis auf das einzelne Tier genau zurückverfolgen – denn die DNA wird schon bei der Geburt erfasst.
Mehr als ein Herkunftskennzeichen DNA-Rückverfolgung liefert detaillierte Informationen – etwa über die Herkunft, die Aufzucht, auch ob das Tier von einem konventionellen oder Biohof stammt.
Bereits im Einsatz In der Schweiz, den Niederlanden und auch in Deutschland wird DNA-Rückverfolgung bei Rind, Geflügel und sogar Shrimps angewendet.

Vom Stall bis auf den Teller: Mit dem DNA-Rückverfolgungsprogramm von MSD Tiergesundheit lässt sich präzise nachweisen, wo Fleisch und Fleischerzeugnisse herkommen und wie die Tiere gehalten wurden. Wie das funktioniert, erklärt Tierärztin Dr. Kerstin Fiebig.

„Wir können eindeutig nachweisen, von welchem Tier das Steak stammt.“

Wie funktioniert die DNA-Rückverfolgung von Fleisch?

Der genetische Fingerabdruck jedes Tieres ist unverwechselbar. Wir nutzen die DNA der Tiere, um Fleisch und Fleischerzeugnisse zurückzuverfolgen. Hierzu ist der Aufbau einer Referenzdatenbank erforderlich. Die Proben können direkt beim Einziehen der Ohrmarken genommen und in einem unabhängigen Labor untersucht und in die Datenbank aufgenommen werden.

Ist diese Referenzdatenbank erstellt, können die DNA-Proben von Rindfleisch oder Burger aus dem Supermarkt oder Lasagne aus dem Restaurant damit abgeglichen werden. Kommt das Fleisch aus der angegebenen Region, ist der genetische Fingerabdruck vom Tier in der Referenzdatenbank.

Was haben Verbraucher:innen davon?

Wir können eindeutig nachweisen, von welchem Tier das Steak stammt. Bei hochverarbeiteten Fleischprodukten wie Würstchen, Wurstwaren oder Burgern steckt meist Fleisch von mehreren Tieren drin. Auch hier lässt sich mittels DNA TraceBack feststellen, um welche Tiere es sich handelt.

Vertrauen und Sicherheit. Sicherheit, dass auch das drinsteckt, was draufsteht. Mit dem DNA-Rückverfolgungsprogramm von MSD Tiergesundheit lässt sich präzise nachweisen, dass Fleisch, Fleischprodukte und Fleischerzeugnisse tatsächlich die Attribute haben, für die der Verbraucher zahlt. Etwa Regionalität oder wo das Tier aufgewachsen ist und ob es von einem Biohof oder einem konventionellen Betrieb stammt.

Bei welchen Fleischprodukten wird diese Methode schon eingesetzt?

Ob bei Rind-, Schweine- oder Geflügelfleisch, hier sind keine Grenzen gesetzt. Selbst bei Shrimps wird das System bereits angewendet. Nur die Methoden unterscheiden sich etwas, je kleiner die Tiere sind.

Wird das System in Deutschland genutzt?

Hierzulande arbeiten wir aktuell beim Rind mit einigen Schlachtunternehmen zusammen. Auch im Bereich Geflügel wird an der Rückverfolgbarkeit von Fleisch von sogenannten Bruderhähnen der Legehennen gearbeitet. Hierbei ist es spannend, dass wir gleich den Nachweis der Eier mit anbieten können, um auch das Verbrauchervertrauen in dieses Lebensmittel weiter zu steigern.

Setzen es auch andere Länder ein?

Interessant ist, dass einige unserer Nachbarländer hier schon sehr viel weiter sind als wir. In der Schweiz etwa wird die Methode bereits seit mehr als vier Jahren erfolgreich angewendet, um regionales Rindfleisch sicher nachzuweisen. Auch in den Niederlanden ist das DNA-Rückverfolgungsprogramm bereits in den großen Supermärkten angekommen.

Ergänzt diese Lösung die Haltungskennzeichnungssiegel?

Die Lösung kann die bestehenden Haltungskennzeichnungen unterstützen, aber sie kann noch viel mehr Informationen liefern als die zur Haltungsform. So können Verbraucher ihre Entscheidungen noch bewusster treffen. Die Haltungsform allein sagt leider wenig über Tiergesundheit und Tierwohl aus.

Hat sich durch die Methode das Vertrauen der Verbraucher verändert?

Das Vertrauen der Verbraucher ist gestärkt worden. Doch das ist nicht alles. Auch die Landwirte und der Lebensmitteleinzelhandel profitieren. In der Schweiz etwa, wo die Branchenorganisation Proviande seit einigen Jahren Schweizer Rindfleisch mit dem Programm absichert, wurde der Verkaufsanteil an Schweizer Fleisch deutlich erhöht. Dadurch erhalten auch Landwirte wieder mehr Geld für ihr Fleisch. Vergleichbare Erfahrungen gibt es in Irland. Auch hier macht sich das Programm für Landwirte bezahlt.

Den Verbraucher kostet dieser DNA-Check nur wenige Cent im Jahr. Umgerechnet auf den durchschnittlichen Rindfleischkonsum in der Schweiz ist dies nicht einmal eine Tasse Kaffee im Jahr.

Werden wir in Zukunft mehr oder weniger Fleisch essen?

Das ist natürlich ein bisschen wie in die Glaskugel schauen. Ich sehe zum Beispiel bei meinen Töchtern, dass sie mehr Wert auf Haltung, Nachhaltigkeit, Qualität und Tierwohl legen. Sie wollen viel mehr darüber wissen, wie die Tiere aufgewachsen sind, wo sie herkommen und wie sie gelebt haben. Der Anspruch vieler Menschen an Tierhaltung steigt.

Wird die Methode diesen Ansprüchen gerecht?

Wenn es gelingt, Transparenz zu schaffen und Vertrauen wieder zu stärken, werden auch das Bewusstsein und der Wert tierischer Lebensmittel wieder steigen. Verbraucher können ihre Entscheidungen im Supermarkt ganz bewusst treffen. Davon können letztendlich alle profitieren; die Verbraucher, die Landwirte, der Lebensmitteleinzelhandel und natürlich die Tiere.

Im Interview

Dr. Kerstin Fiebig. Sie leitet die landwirtschaftliche Fachberatung und koordiniert strategische Aktivitäten zur Lebensmittelindustrie bei MSD Tiergesundheit

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