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KI in der Landwirtschaft

Keynote Sascha Lobo - Wie Künstliche Intelligenz die Landwirtschaft verändert
Mehr Lebensmittel nötig Bis 2050 braucht die Welt 60 % mehr Nahrungsmittel – laut Lobo wird das ohne KI nicht gelingen.
Automatisierung treibt Wandel Von Stallarbeit bis Pflanzenzüchtung: Roboter und KI übernehmen immer mehr Aufgaben.
Mensch bleibt entscheidend Lobo betont: Landwirt:innen müssen die Maschinen verstehen und steuern – ihr Wissen macht die Technik erst wertvoll.

Wie Künstliche Intelligenz die Welt verändert und was das für die Landwirtschaft bedeutet: Diese Fragen versuchte der Internet-Erklärer Sascha Lobo auf der Grünen Woche zu beantworten.

„Wir müssen uns genau darauf einstellen. KI und Robotik werden die bereits technisch sehr gut orientierte Landwirtschaft ordentlich durchpflügen“

Sascha Lobo

Bis 2050 müssen 60 % mehr Nahrungsmittel her – und das, obwohl wir bereits heute die planetaren Ressourcen ausschöpfen. „Ohne KI wird das nicht funktionieren“, findet Digitalisierungsexperte Sascha Lobo. In seinem Impulsvortrag stimmte er die Besucher der Grünen Woche auf Fortschritt und Veränderung ein. Das vom Forum Moderne Landwirtschaft organisierte Event fand anlässlich der Verleihung des Innovationspreises Moderne Landwirtschaft statt.

Lobo konnte sich einen Namen als Publizist machen und referiert regelmäßig zu den Auswirkungen der digitalen Entwicklungen auf die Gesellschaft. Wer sich heute mit der Digitalisierung auseinandersetzt, komme an der Künstlichen Intelligenz nicht vorbei. Lobo zitierte in dem Zuge den Google CEO, der bereits 2018 sagte: „KI ist wichtiger als Feuer oder Elektrizität.“

Doch sind wir nicht im Silicon Valley, sondern in Deutschland. „Das Land, in dem auch in 2025 noch ein Artikel im Stern erscheint, der die sieben besten Faxgerätevergleicht“, so Lobo. Er sprach von einer Ungleichzeitigkeit. Die einen seien bereits hyperdigital, die anderen – und damit meint er unter anderem den ländlichen Raum in Deutschland – noch nicht ganz. Doch für Lobo schien klar, dass KI die Landwirtschaft auch hierzulande radikal und rasend schnell verändern wird.

Im Anschluss an seine Keynote stellte sich Sascha Lobo den Fragen des Journalisten, Foodnerd und Publizisten Hendrik Haase. (Bildquelle: Felix Holland / Forum Moderne Landwirtschaft)

Automatisierung und Robotik

Als großes Stichwort nannte Lobo die Automatisierung. Er erklärte, dass nicht nur die Arbeitsabläufe im Stall und auf dem Feld, sondern auch die Pflanzenzüchtung von KI profitieren werden. Genetische Modifizierung sorge für Sorten, die den Klimaveränderungen trotzen und mehr Ertrag bringen könnten. Erntevoraussagen sowie die präzise Bewässerung, Unkrautbekämpfung und Düngung sind weitere Anwendungsfelder. So könne die Effizienz radikal gesteigert werden. Der Einzug von KI bringt die Landwirtschaft also ein deutliches Stück näher an das Plus von 60 % an Nahrungsmitteln.

Als radikalen Ansatz der Automatisierung beschrieb Lobo die Einführung von mehr und mehr Robotern. „Elon Musk sagt: Bis 2040 haben wir 10 Milliarden humanoide Roboter“, so Lobo. Er ergänzte: „Wir müssen uns darauf einstellen. KI und Robotik werden die bereits technisch sehr gut orientierte Landwirtschaft ordentlich durchpflügen.“


Und wo bleibt dabei der Mensch?

Unsere Rolle zwischen all den Maschinen liege laut Lobo bei der Sachkunde im Umgang mit den KI-Instrumenten. „Das bedeutet, dass man sich in der eigenen Arbeitssphäre perfekt auskennt, sodass man den Maschinen die richtigen Sachen zum richtigen Zeitpunkt sagen kann. Die Gedanken sozusagen für die KI übersetzen zu können“, so Lobo.

Landwirte sollten mutiger in die Debatte gehen

Der Fortschritt in der Landwirtschaft habe nach Ansicht von Lobo in der Gesellschaft ein negatives Image. „Die Öffentlichkeit neigt zu einer grotesken Überromantisierung der Landwirtschaft und Natur.“ Diese stehe wiederum im Konflikt mit der Effizienzsteigerung, zu der die Landwirte gezwungen sind. Lobo regt an zu einer intensiveren Debattenkultur: „Essen ist so emotional, dass der Sachverstand zu kurz kommt. Und Themen wie Nachhaltigkeit, Gesundheit und Umweltgifte werden immer größer. Die Landwirte sollten aktiv an dieser Debatte teilhaben.“

Dieser Beitrag erschien zuerst in der topagrar. Zum Originalbeitrag geht´s hier.

Häufige Fragen rund im KI in der Landwirtschaft

Wie verändert Künstliche Intelligenz die Landwirtschaft?

KI unterstützt bei Pflanzenzüchtung, Ernteprognosen, Bewässerung und automatisierter Stallarbeit. So können Erträge steigen und Ressourcen geschont werden.

Welche Chancen bringt KI für Nachhaltigkeit?

Präzise Bewässerung, gezielte Düngung und effizientere Prozesse sparen Wasser, Energie und Flächen und leisten so einen Beitrag zum Klimaschutz.

Gibt es Risiken bei KI in der Landwirtschaft?

Neben Chancen gibt es auch Fragen zu Datenhoheit, Kosten und Akzeptanz. Wichtig ist ein verantwortungsvoller Einsatz mit Blick auf Umwelt und Gesellschaft.

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