Die Landwirtschaft ist innovativer als viele denken. Schon seit längerer Zeit sind der Einsatz von Technologie und die Forschung in der Landwirtschaftsbranche weit fortgeschritten. Dabei findet Innovation nicht nur im Stall statt und fördert damit maßgeblich das Tierwohl. Auch der Umweltschutz und der Erhalt der Artenvielfalt wird durch Innovation und den Einsatz modernster Technik unterstützt.
Digitalisierung im Stall – schon lange Alltag auf deutschen Höfen
Bereits heute setzen moderne Landwirte Technologien im Stall ein, die das Tierwohl fördern und einen genauen Einblick in die Gesundheit der Tiere geben. Dabei setzen Landwirtinnen und Landwirte auf eine Vielzahl von Technologien. Vital-Halsbänder beispielsweise zeichnen den genauen Gesundheitszustand eines Tieres auf. Sie informieren darüber wieviel Futter benötigt wird, wann das Tier Ruhezeiten hat und ob Anzeichen für eine Erkrankung vorliegen. Dadurch kann der Landwirt per Smartphone jederzeit über das digitale Tiermonitoring alle Werte vom System erfassen und analysieren lassen. Er sieht direkt, was dem Tier fehlt oder was es noch benötigt. Automatische Fütterungsanlagen sind ebenfalls mit dem Halsband verbunden und jedes Tier erhält durch den Gang zum Automaten, die für es berechnete Futtermenge. Das Tier entscheidet nun selbst, zu welcher Zeit es sein Futter erhalten möchte. Übrigens setzen bereits 46 Prozent aller Nutztierbetriebe auf solche intelligenten Futtersysteme. Auch Lüftungsanlagen sorgen in den Ställen für den Austausch mit frischer Luft und kleine Stallhelfer wie der Futter- oder Spaltenschieber sorgen für die richtige Hygiene.
Mit dem N-Sensor gezielter düngen
Stickstoff (chemisches Zeichen: N) ist ein notwendiger Nährstoff für alle Kulturpflanzen. Damit Raps, Mais und Weizen nicht zu viel oder zu wenig Nährstoff erhalten, greifen moderne Landwirtinnen und Landwirte zu Smartphones mit Kamera und App, und zu einem N-Tester – und analysieren Satellitenbilder von Pflanzen auf dem Feld mit einer Web-App. Das handgroße Gerät wird dabei direkt an die Pflanze gehalten und der Stickstoffgehalt gemessen. Durch eine genaue Auswertung, weiß der Landwirt nun, wieviel Düngung noch benötigt wird. Satellitenbilder zeigen darüber hinaus auch, wo auf dem Feld Nachholbedarf bei der Düngung besteht. Dadurch lässt sich eine gezielte Düngung mit nur so viel Mittel wie nötig umsetzen. Denn moderne Landwirte setzen sich für den Umweltschutz sein.
Automatische Fahrsysteme gehören zum Alltag dazu
Was sich auf deutschen Autobahnen immer noch in der Testphase befindet, ist in der Landwirtschaft bereits fester Bestandteil des Alltags. Traktoren fahren autonom in ihren Fahrspuren und unterstützen moderne Landwirtinnen und Landwirte bei der Arbeit auf dem Acker. Wer aber jetzt denkt, dass der Mensch dadurch mehr Freizeit hat, irrt sich. Denn auch diese Technologien müssen regelmäßig gewartet, überprüft und eingestellt werden. Der Landwirt macht sich durch ihren Einsatz also nicht ersetzbar, er holt sich nur tatkräftige Unterstützung durch ihren Einsatz. Übrigens: Auch 49 Prozent der deutschen Bevölkerung sind der Meinung, dass innovative Technologie ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft ist.