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Grüne Mobilität auf dem Acker

CO2 -Einsparung und Einsatz von regenerativen Energien

Forum Moderne Landwirtschaft e.V.

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Bei Fendt sind nicht nur die Landmaschinen grün lackiert. Auch die Produktion ist grün und erfolgt unter energieeffizienten und C02-optimierten Herstellungsprozessen. Das Team um Ulrich Wenzl sucht immer weiter nach Möglichkeiten, den Energieverbrauch bei der Traktorherstellung zu reduzieren. Er nennt ein paar Beispiele, wie nachhaltig die Produktionsbereiche von Fendt aufgestellt sind.

Der Fendt 724 Vario ist die unangefochtene Nummer eins auf dem deutschen Traktorenmarkt. Der Trecker mit dem stufenlosen Fendt Variogetriebe, das einem Automatikgetriebe beim Auto ähnelt, ist der meistverkaufte Traktor Deutschlands. Und das seit sieben Jahren in Folge. Damit ist er der Liebling der Landwirte.

Die neueste Generation des Fendt 700 Vario kann sogar mit einer Reifendruckregelanlage ausgestattet werden. Auf dem Acker lässt der Fahrer Luft aus den Traktorreifen. Diese werden breiter und das Gewicht verteilt sich auf eine größere Fläche. Das Ergebnis: Boden und Bodenlebewesen werden geschont.

Fährt der Traktor wieder auf die Straße, hebt der Fahrer den Luftdruck an. Die Reifen werden schmaler und sparen so Kraftstoff.

 

Grünen Strom tanken mit dem Traktor

Noch „grüner“ wird der Fendt e100 Vario. Der Elektrotrecker, der zum Beispiel mit Strom aus einer Solaranlage des landwirtschaftlichen Betriebs betankt werden kann, kommt 2024 auf den Markt. Aktuell wird er schon in der Landwirtschaft getestet. Damit nicht genug: Ein ganz neuer Prototyp eines großen Schleppers, angetrieben durch Wasserstoff und eine Brennstoffzelle ist ab Ende dieses Jahres auf einem Bauernhof in Niedersachsen im Testeinsatz. Bei diesem Modellprojekt wird der benötigte Wasserstoff mit grüner Energie aus Windrädern produziert. Indem der Traktor damit betankt wird, kann er nahezu CO2 -neutral arbeiten.

 

„Doch nicht erst bei der Entwicklung der innovativen Landtechnik denken wir über klimaschützende Maßnahmen wie Reduktion von CO2 oder Bodenschonung nach“, sagt Ulrich Wenzl.

 

Der Allgäuer verantwortet bei Fendt das Thema Nachhaltigkeit in der Herstellung von Landmaschinen. Er sorgt dafür, dass die Produktionsstätten in Marktoberdorf energiesparend und klimaschonend funktionieren.

 

Hochkomplexe Landmaschinen

So ein Werk für die Produktion von Landtechnik ähnele zwar einem Automobilwerk, sagt er, die Herstellung einer Landmaschine sei allerdings viel komplexer als die eines Autos. „Ein Traktor besteht aus deutlich mehr Einzelteilen als ein Auto. Wir fertigen unter anderem das komplette stufenlose Getriebe und auch den Frontlader zum Anheben schwerer Lasten wie Kisten oder Paletten hier in Marktoberdorf“, erzählt Wenzl. Dafür produziere das Landtechnikunternehmen aber auch deutlich geringere Stückzahlen als ein Automobilhersteller.

„Bei uns werden jährlich rund 20.000 Traktoren gebaut. Deren Teile werden tatsächlich fast alle von uns selbst gefertigt oder – wo dies nicht möglich oder sinnvoll ist - von Lieferanten produziert. Dabei setzen wir zum Großteil auf Partner aus der näheren Umgebung. Das bedeutet kurze Lieferwege, kaum anfallende Verpackung. Das alles schont die Umwelt.“

 

Abwärme der Maschinen als Heizung nutzen

Das Team um Ulrich Wenzl sucht immer weiter nach Möglichkeiten, den Energieverbrauch bei der Traktorherstellung zu reduzieren. Er nennt ein paar Beispiele, wie nachhaltig die Produktionsbereiche von Fendt aufgestellt sind.

 

„Wir konnten allein im Jahr 2021 rund 1,8 Millionen Kilowattstunden Energie einsparen. Das entspricht ungefähr dem Verbrauch von 450 Vierpersonenhaushalten pro Jahr. Außerdem bauen wir unsere Gebäude nach aktuellsten Energiestandards“, erläutert Wenzl.

 

„Ein Beispiel ist unsere Gehäusefertigung. Hier nutzen wir Grundwasser, um das Gebäude im Sommer zu kühlen. Dazu kommen optimale Dämmstandards. Und wir verwenden zusätzlich die Abwärme der Maschinen, um das Gebäude im Winter zu heizen.“

Im Jahr 2021 wurde die Produktionshalle mit modernster LED -Technik nachgerüstet. „So sparen wir noch mal jährlich ca. 500.000 Kilowattstunden an Strom und etwa 260 Tonnen CO2 ein“, so der Nachhaltigkeitsexperte.

Apropos CO2 -Einsparung und Einsatz von regenerativen Energien: Am Standort Marktoberdorf wird die komplette Wärme für Gebäude - und Produktionsanlagen über eine Hackschnitzelheizung gedeckt. „Ein Unternehmen aus der Umgebung stellt uns diese als Fernwärme zur Verfügung. In dem Bereich sind wir jetzt schon CO2 -neutral“, freut sich Wenzl. Auch die Stromversorgung an insgesamt vier Standorten wird bereits komplett über grüne Energie gedeckt. Allein eine Photovoltaikanlage am Standort Marktoberdorf produziert jährlich mehr als 700.000 Kilowattstunden Sonnenenergie. Mit diesen Maßnahmen wird die Produktion so grün wie die Traktoren von Fendt.

 

Internes Recycling für Wasser-Öl-Gemisch

Zahnräder unter anderem für das Getriebe müssen gedreht, gebohrt und gefräst werden. „Dafür benötigen wir ein Wasser -Öl -Gemisch. Um die beiden Stoffe wieder umweltfreundlich zu trennen, haben wir schon 2012 eine Aufbereitungsanlage gebaut. Hier wird das Öl herausgefiltert, und das Wasser fließt zurück in unseren Produktionskreislauf“, beschreibt Wenzl. „Durch diesen Kreislauf sparen wir wertvolles Frischwasser ein und müssen gleichzeitig wenig entsorgen“, so Wenzl.

Das Ziel von Fendt ist es, bis 2026 alle fünf Standorte des Unternehmens zu einem Großteil mit erneuerbaren Energien zu versorgen und mit einer neu entwickelten Nachhaltigkeitsstrategie den CO2 -Abdruck sowie die Nutzung von Erdgas zu verringern.

„Möglicherweise können wir künftig von unseren Kunden die grüne Energie in Form von Biogas kaufen, die sie mithilfe unserer Maschinen auf den Feldern erzeugt haben. Das wäre ein schöner Kreislauf“, sagt Wenzl.

 

Tags: Innovation/Digitalisierung

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