Mit der Herkunftskennzeichnung 5D unterstützen Supermarktketten wie Lidl und Kaufland schweinehaltende Betriebe in Deutschland.
Sie halten ihre Tiere nach den hohen deutschen Tierschutz- und Umweltstandards und doch müssen sie um ihre Existenz kämpfen: Immer öfter können die deutschen Schweinehalter nicht mit den niedrigen Preisen ausländischer Produzenten konkurrieren. Zu hoch und zu teuer sind hierzulande die Tierhaltungs- und Futterkosten, während in anderen Ländern die Standards für die Schweinehaltung viel niedriger sind, sodass das Fleisch zu Billigpreisen auf dem internationalen Markt angeboten werden kann.
Mittlerweile haben einige deutsche Supermarktketten den deutschen Schweineproduzenten ihre Unterstützung angekündigt. Sie wollen sogenanntes 5D-Schweinefleisch anbieten. Das bedeutet, dass die Tiere in Deutschland geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet werden. Lange Tiertransporte sollen so vermieden werden, was gleichzeitig der Umwelt zugutekommt.
Für eine tiergerechte Haltung macht sich Dr. Hermann-Josef Nienhoff stark. Er leitet die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft e. V. (ZKHL), die sich ebenfalls für eine einheitliche Herkunftskennzeichnung von Schweinefleisch einsetzt. „Ziel ist, für Erzeugnisse aus Deutschland eine Vorrangstellung gegenüber den im Ausland erzeugten Produkten zu erreichen“, sagt der Experte für Lebensmittelqualitätssicherung. „Die deutsche Landwirtschaft hat deutlich höhere Standards als viele andere Länder. Wenn wir hierzulande einen Wandel in der Tierhaltung erreichen und zukünftig nur noch Fleisch von Tieren verkaufen wollen, die Auslauf im Freien oder zumindest Frischluftklima im Stall mit deutlich mehr Platz haben, wird das Fleisch viel mehr kosten müssen. Sonst können unsere Landwirte die Kosten für die dafür erforderlichen Umbauten nicht stemmen.“